Flüssiges Gold

Eine Geschichte des Honigs

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Nur wenige Lebensmittel taugen zum Mythos. Der Honig gehört dazu. In den vergangenen Jahrtausenden und fast überall auf der Welt wurde er geradezu hymnisch verehrt – eine Verehrung, die bis in die Gegenwart strahlt.
Die beiden Filmemacher Ralf Breier und Claudia Kuhland sind in ihrer 43-minütigen Dokumentation „Flüssiges Gold – eine Geschichte des Honigs“ den vielen Fassetten der begehrten Substanz auf den Grund gegangen.

Die alten Ägypter sahen in seiner goldgelben Konsistenz die Tränen des Sonnengottes Ra
und machten die Biene in ihrer Bilderschrift zum Symbol für den Pharao. Moses erkannte das gelobte Land als einen Ort, wo „Milch und Honig fließen“. In der griechischen Mythologie galt Honig als Götterspeise, und Napoleon war von der Natur der Bienenvölker so beeindruckt, dass er die Biene zu seinem persönlichen Wappentier erkor.

Warum die Biene und ihr Honig seit Jahrtausenden die Menschen begeistern, erzählt der Film in beeindruckenden Bildern. Er begleitet die Insekten auf ihren täglichen Ausflügen zu ungefähr 4000 Blüten und zeigt, wie das scheinbar chaotische Gewusel der Bienenstöcke von einem rigorosen System strukturiert wird. Der Film führt vor Augen, wie Mensch und Biene um das Gleiche ringen: den besten Honig. Wie der Nektar durch etwa 40 Bienenmäuler wandert und dabei nach und nach zu Honig wird, oder wie der Imker seine Stöcke gezielt platziert, um eine bestimmte Sorte zu befördern. Es wird deutlich, welche Rolle die Blütenpollen für das Überleben des Stocks spielen, wie es zu der enormen Bandbreite von Honigarten kommt oder wie Waldhonig entsteht, dessen Grundstoff nicht aus dem Nektar der Blüten, sondern aus Läusekot besteht.

In großartigen Bildern und anhand interessanter Interviews erzählt das Autorenpaar auch von den gastronomischen Feinheiten rund um den Honig. Oder von seinen dermatologischen Wirkungen: Die werden seit der ägyptischen Kaiserin Kleopatra, die in Milch und Honig badete, um ihre Haut geschmeidig zu halten, bis zur modernen Kosmetik gerne genutzt. Bestimmte Honigvarianten, wie vor allem der australische und neuseeländische Manuka-Honig werden mittlerweile auch erfolgreich in der Medizin eingesetzt, vor allem bei der Wundbehandlung, da sie wie eine Art natürliches Antibiotikum wirken.

„Flüssiges Gold – eine Geschichte des Honigs“ das ist die spannend erzählte Story eines Kultobjekts quer durch die Zeiten und Kulturen, eine faktenreiche, aufwändig recherchierte und dennoch kurzweilige TV-Dokumentation.

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