Nachhaltige Architektur - 2

Die Schönheit des Gebrauchten - Baubüro in Situ

Sendetermin bei ARTE: 11.06.2023 um 09:15 Uhr.

Bauteile wiederverwenden, bestehende Gebäude umbauen, CO2 sparen, dafür steht das  Baubüro in Situ. Mit dem K118 liefern sie ein neues, einzigartiges Gebäude in zirkulärer Bauweise. Die Schweizer Pioniere für klimafreundliches Bauen setzen kreative Impulse gegen die Verschwendung in der Bauwirtschaft, die immer noch für 40% des weltweiten CO2 Ausstoßes verantwortlich ist.

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Das Baseler Baubüro in Situ hat sich auf Umnutzungen, Renovierungen und Bauten aus Gebrauchtem spezialisiert. Dabei arbeiten die Mitarbeiter vor Ort und legen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Wertschätzung von bereits geleisteter Arbeit. Mit großer Meisterschaft setzen sie gebrauchte Bauteile ein und entwickeln daraus modernes Design.
Ein Beispiel dafür ist das Projekt K 118 in Winterthur, bei dem eine bestehende Lagerhalle mit gebrauchten Bauteilen aus Rückbauten aufgestockt wurde. Bei diesem einzigartigen Projekt wurden auch natürliche Baustoffe wie Holz, Stroh und Lehm eingesetzt. Mit den Bauteilejägern und -Jägerinnen wurde dabei sogar ein neues Berufsbild geschaffen. Das Ergebnis sind ästhetisch ansprechende und nachhaltige Gebäude, die signifikant weniger CO2 verbrauchen. Das gilt für die Keimzelle des Büros auf dem Gundeldinger Feld in Basel, einem ehemaligen Industriegelände, das Barbara Buser und Eric Honegger, die Begründer von in Situ mit wenigen architektonischen Eingriffen in ein bürgernahes Gewerbegebiet verwandelt haben. Buser und Honegger haben beide längere Zeit in Afrika gelebt und gearbeitet, bringen von dort ihre Wertschätzung des Bestehenden und Gebrauchten mit. Diese Haltung zeigt sich auch auf dem Werkstattareal, einem Gelände der Schweizer Bahn im Herzen von Zürich. Dort werden die einstigen Werkstätten in zirkulärer Bauweise transformiert in Arbeitsräume für innovative Betriebe, für Freizeit und Kultur. In Situ gilt als Meister der zirkulären Architektur und setzt damit ein Zeichen für eine nachhaltige Baukultur, etwa mit einem Beispielbau im sogenannten „Nest“ der EMPA , einer öffentlichen Forschungs-Einrichtung. Befeuert durch die Pandemie, zeigt ihre Bürozeile mit Trennwänden aus Zeitungen oder Teppichböden wie andernorts unterbrochene Lieferketten umgangen werden können mit Bauteilen aus der Region. Das Baubüro, das mittlerweile mit einem Netzwerk von Tochterfirmen operiert, steht für ein neues Verständnis von Architektur, bei dem das Prozesshafte des Bauens, das Nie-Fertig werden von Beginn an mit berücksichtigt wird, eine Arbeitsweise der kleinen Schritte, die neben der ökonomischen und der ökologischen auch der sozialen Nachhaltigkeit Raum gibt.
Der Film zeigt Projekte von in situ in Basel, Winterthur und Zürich, lernt von den Planern und Planerinnen und ist dabei, wenn es auf die Bauteilejagd geht.